Richtig lüften im Badezimmer

Neben dem Keller ist das Badezimmer in vielen Haushalten der feuchteste aller Räume. Hier finden sich viele Feuchtequellen wie die Dusche, das Waschbecken oder die Badewanne.

Eine heiße Dusche oder eine heiße Badewanne erzeugen nahezu tropische Bedingungen im Badezimmer. Der heiße Wasserdampf gibt eine große Menge Wasser an die erwärmte Zimmerluft ab, wodurch die Luftfeuchtigkeit gefährlich ansteigt. Wer hier nicht richtig handelt, riskiert langfristige Schäden des Mobiliars, der Wände, in den Fugen und schließlich seiner Gesundheit!

Ist der Spiegel nach dem Duschen erstmal beschlagen und die Luft feucht und stickig, neigen viele Menschen dazu, die Badezimmertür als erste Maßnahme zu öffnen, um die Luft in der Wohnung zu verteilen und so für einen vermeidlichen Durchzug zu sorgen.

Hierbei wird aber leider oft übersehen, welche Folgen dieses Verhalten für Ihr Zuhause hat. Denn so kann sich die Feuchtigkeit in allen Ecken der weiteren Zimmer niederschlagen und festsetzen – und zwar auch in denen, die selten oder zumindest für den Moment nicht belüftet werden.

Wer denkt schon daran, nach dem Baden oder Duschen das anliegende Schlafzimmer zu lüften?

Für frischen Wind sorgen

Die bekannten „Schimmelecken“ oder schimmlige Tapeten können auf diese Weise leicht entstehen und bringen nicht nur eine unschöne Optik, sondern vor allem gesundheitsschädliche Bedingungen mit sich, die es in jedem Haushalt unbedingt zu vermeiden gilt!

Statt der Zimmertür sollte also lieber das Bad-Fenster geöffnet werden. Wie in fast jedem Raum gilt hier die Faustregel: Kurzes Stoßlüften in der Kombination mit Querlüften, also dem Öffnen gegenüberliegender Fenster für einen optimalen Luftaustausch, sorgt für den größtmöglichen Abtransport der feuchten Raumluft nach draußen und schafft frische, trockenere Luft ins Innere.

So bleibt die angenehme Wärme, festgesetzt in Wänden und Möbeln im Bad und spart Heizkosten – dies ist also auch die energieeffizienteste und effektivste Lüftungsvariante! Daher empfiehlt es sich, nicht länger als maximal 5-8 Minuten zu lüften. Diese Zeit reicht aus, um die Raumluft auszutauschen ohne dabei kostbare Wärmeenergie zu verlieren.

Im Badezimmer sollten Sie zudem mehrmals täglich lüften. Gerne drei Mal am Tag und vor allem jedes Mal nach dem Duschen/ Baden, wenn die Luftfeuchtigkeit über den normalen Alltags-Wert hinaus besonders hoch ist. Das darf auch ruhig bei Regenwetter geschehen!

Und vergessen Sie nicht, bei einer Dusche auch die Duschabtrennung (Tür, Vorhang) zu öffnen. Denn ansonsten bleibt die Feuchtigkeit im Duschraum stehen und die unschönen schimmligen Fugen zwischen den Fliesen und im Silikon entstehen.

Die Hinweise entdecken und Handeln

Die ideale Luftfeuchte im Badezimmer liegt bei ca. 50 bis maximal 70 Prozent, bezogen auf 22-23° Raumtemperatur. Diese Werte können Sie mit einem Luftfeuchtigkeitsmesser (Hygrometer) einfach selber in Ihrem Zuhause nachmessen, um so den optimalen Wert zu erreichen und dauerhaft zu halten.

Überprüfen können Sie Ihr Lüftverhalten an einfachen Indizien, um schnellstmöglich Ihre Fehler zu erkennen. Hartnäckiges Kondenswasser in Form von Tropfen an den Fenstern sowie erste Schimmelflecken zeigen an, dass die Luftfeuchte entschieden zu hoch ist. Da die Temperatur der Glasscheiben und Spiegel im Bad am niedrigsten ist, kondensiert das warme Wasser vom Duschen an diesen Oberflächen besonders schnell und sammelt sich dort.

Nur durch das richtige Lüften in Kombination mit regelmäßigem Wegwischen des Kondenswassers von Bad-Oberflächen kann man die Feuchte gezielt „angreifen“ und nach draußen abtransportieren.

Falls in Ihrem Badezimmer kein Fenster vorhanden ist und somit keine Möglichkeit zum regulären Lüften besteht, ist der Taupunkt leider besonders hoch und die Luftfeuchtigkeit kondensiert sogar an relativ warmen Oberflächen. Hier kann beispielsweise eine Lüftungsanlage montiert werden, welche die frische Außenluft ansaugt und nach drinnen befördert, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Es sollte also immer bedacht werden, dass das richtige und konsequente Lüften eine größere Rolle spielt, als man häufig annehmen mag. Trotz der erhöhten Feuchtigkeit in Badezimmern kann ein jeder mit dem richtigen Verhalten viel bewirken und folgenschwere, typische Fehler vermeiden.

Besonders um Ihre Gesundheit zu schützen sollten diese Tipps eingehalten werden, um gefährliche Schimmelbildung zu vermeiden und für ein gesundes und angenehmes Raumklima für die ganze Familie zu sorgen.

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