Richtig lüften bei einer Erkältung

Egal ob Warm- oder Kaltschläfer: Keine dieser beiden Vorgehensweisen ist grundsätzlich richtig oder falsch. Die einen mögen es lieber warm und kuschelig beheizt beim Schlafen, die anderen lieber kühl bei offenem Fenster.

Viel entscheidender für das Erkältungsrisiko als die Raumtemperatur ist jedoch die Luftfeuchtigkeit. Diese ist für ein ideales Raumklima noch entscheidender als die bloße Zimmertemperatur. Da eine warme Bettdecke zusätzliche Wärme spendet, schätzt man eine Schlafzimmer-Raumtemperatur um die 18 Grad als ideal ein, während andere Wohnräume wie Wohnzimmer und Küche gerne bei 22-24 Grad gehalten werden dürfen.

Die Theorie, dass das Schlafen bei Kälte automatisch das Immunsystem stärkt und Warmschläfer schneller krank werden, ist nicht bestätigt! Im Gegenteil: Wer es mit der Kälte im Schlafzimmer übertreibt, riskiert ebenfalls sich schnell eine Erkältung einzufangen. Denn Frieren hält uns vom Schlafen ab, und ein unruhiger Schlaf schwächt das Immunsystem.

Dem Körper helfen, sich zu wehren

Ausschlaggebend für die Stärke des Immunsystems sind u.a. unsere Schleimhäute der Atemwege. Hier sitzen und arbeiten kleine Flimmerhärchen, die Krankheitserreger abhalten. Bei einer zu geringen Luftfeuchte trocknen unsere Schleimhäute aus und Viren und Bakterien haben ein leichteres Spiel, in den Organismus zu gelangen und uns krank zu machen.

Im Winter ist die Außenluft ohnehin schon trockener als die im Frühjahr, was zusätzlich für gereizte und trockene Schleimhäute sorgt. Empfohlen wird eine relative Luftfeuchte von gut 50 %, diese lässt sich mit einem sogenannten Hygrometer zuhause selber nachmessen.

Eine Möglichkeit, die Luftfeuchtigkeit anzureichern ist neben den klassischen Luftbefeuchtern die richtige Technik beim Lüften. Wer die Luft mittels technischer Hilfe zu Feucht werden lässt, riskiert im schlimmsten Fall auch Muff und Schimmelbildung.  Das richtige Zusammenspiel aus Lüften und Heizen ist also entscheidend, angepasst an die jeweiligen Bedingungen u.a. der Jahreszeit, des Gebäudezustandes, der Raumnutzung sowie der Personenanzahl.

Viren sind hartnäckiger als gedacht

Besonders im Großraumbüro oder in Familienhäusern kann regelmäßiges Lüften, am besten bei mehreren, weit geöffneten Fenstern helfen. Viren, wie sie etwa beim Niesen in die Luft ausgestoßen werden, können hingegen vieler Behauptungen sehr lange in Räumen überleben und weite Strecken beim Ausstoß zurücklegen. Gerade in beheizten Zimmern fühlen sich die Krankheitserreger sehr wohl und vermehren sich rasant.

Gezieltes Lüften kann daher eine nützliche Hilfe sein, um die Viren mit dem Luftstrom aus dem Raum zu befördern. Dieses Lüftungsverhalten wird übrigens auch für Krankenhäuser und Praxen empfohlen, da so das Ansteckungsrisiko deutlich gesenkt werden kann! Drei- bis viermal täglich lüften für höchstens zehn Minuten reicht aus.

Wer sein Immunsystem zusätzlich stärken möchte, kann lieber auf die klassische Wechseldusche am Morgen zurück greifen, statt sein Schlafzimmer auf sehr niedrige Temperaturen herab zu kühlen. Auch reichliche Bewegung bei Wind und Wetter stärkt die Abwehr, regt die Durchblutung der Schleimhäute an und erhöht die Sauerstoffzufuhr.

So oder so wünsche ich eine gute Besserung!

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