Richtig lüften im Schlafzimmer
Zugegeben, vor dem Zubettgehen steht niemand gerne im kalten Durchzug der geöffneten Fenster seines Schlafzimmers.
Doch gerade dieser Raum ist besonders über Nacht einer der feuchtesten Räume in Ihrem Zuhause. Allein durch die Atmung produziert der Mensch große Mengen Luftfeuchtigkeit, die sich an Wänden und Möbeln niederschlagen kann – dieses Phänomen kennen Sie sicherlich als Wassertropfen an Ihrer Fensterscheibe am Morgen.
Der Verband der Privaten Bauherren hat errechnet, dass innerhalb von einer Nacht in einem durchschnittlichen Schlafzimmer von 12 qm Größe, allein durch zwei Personen ca. 1 Liter Feuchtigkeit beim Atmen entsteht. Diesen zusätzlichen Liter Wasser kann die Luft nicht aufnehmen, sodass sich die Feuchte in den Räumen absetzt. Und das leider gerne auch hinter den Möbeln, wo dann ungestört Schimmelpilze entstehen können.
Gerade am Schlafensort, an dem wir uns erholen und nachts tief ruhen möchten, sollte die Raumluft gesund und frei von jeglichen Sporen sein! Im Gegensatz zu Wohnzimmern und Fluren, die auch durch das kurze Öffnen von Türen immer wieder belüftet werden, stagniert der Zustand der Schlafzimmer-Raumluft oftmals den ganzen Tag über, nach dem Sie es am Morgen verlassen haben.
Nutzen Sie die richtige Technik
Lüften im Schlafzimmer sollten Sie, unter Einhaltung der jeweiligen Optimal-Lüftungstechniken, aber auf jeden Fall und auch zu jeder Jahreszeit! (Mehr zu diesem Thema finden Sie in den weiteren Artikeln zum Thema Lüften im Sommer, Winter oder Frühjahr). Besonders vor und direkt nach dem Schlafengehen empfiehlt es sich, mittels frischer Außenluft die abgestandene und feuchte Raumluft auszutauschen. Hierzu bietet sich am besten kurzes aber effektives Stoßlüften an, 10-15 Minuten sind ausreichend.
Verstärkt wird dieser Effekt, wenn Sie weitere, gegenüberliegende Fenster im Schlafzimmer, oder bei offener Tür, der gesamten Wohnung öffnen. Das Stoß- und Querlüften sorgt für eine maximale Luftzirkulation und verhindert im Gegensatz zum dauerhaft gekippten Fenster ein Auskühlen der Räume und damit den Verlust der Heizenergie.
Trotz hartnäckiger Theorie, dass das Schlafen in sehr kühlen Räumen die Immunabwehr stärkt, gibt es keinen medizinischen Beweis hierfür. Tatsächlich kann eine zu niedrige Temperatur im Schlafzimmer zum einen zu Schlafstörungen sowie Erkältungen führen, zum anderen aber auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit mit sich bringen – denn kalte Luft kann weniger Feuchte aufnehmen und abtransportieren als warme. Deshalb sollten Sie immer auch ausreichend, aber vor allem gleichmäßig heizen. Während des Lüftens empfiehlt es sich jedoch, die Heizung abzudrehen und anschließend wieder aufzudrehen, um die Verschwendung von Heizkosten zu vermeiden.
Ausreichend Sauerstoff für einen guten Schlaf
Gerade in fensterlosen Schlafräumen kann eine Vielzahl an Zimmerpflanzen zusätzlich eine zu hohe Luftfeuchtigkeit bewirken. Der Irrglaube, Pflanzen würden für mehr Sauerstoff sorgen, ist widerlegt. Für eine Sauerstoffproduktion ist die Lichtenergie der Sonne zu Abwicklung der Photosynthese nötig, welche in Räumen ohne Fenster nicht gegeben ist.
Die hohe Anzahl kleinster Wassermoleküle in der Luft sorgt auch dafür, dass weniger Sauerstoff weiter gegeben werden kann. Der daraus resultierende Sauerstoffmangel zieht dann ein unangenehmes Müdigkeitsgefühl sowie Antriebslosigkeit am Morgen mit sich – wir können uns einfach nicht richtig erholen.
Dies gilt es auf jeden Fall zu vermeiden, und das ist gar nicht so schwer wie vielleicht vermutet. Um eine effektive Vertreibung der Feuchte zu garantieren, sollten Sie neben den genannten Tipps auch daran denken, Ihr Bett gut zu belüften! Hierzu sollten Decke und Kissen zurückgeschlagen werden, ohne dabei den Raum unter dem Bett zu verschließen. Dieser Prozess sorgt zusätzlich dafür, dass die Vermehrung der unbeliebten Hausstaubmilben im Bett eingedämmt wird, denn sie mögen es besonders gerne warm und feucht.
Nun kann ja nichts mehr schief gehen – ich wünsche eine erholsame Nacht!