Richtig lüften im Wohnmobil/-wagen
So schön ein Urlaub mit der Familie in engem Zusammensein auch ist: Abgestandene Luft kann die gute Laune schnell verderben. Die richtige Luftfeuchtigkeit sowie Temperatur im Wohnwagen oder Wohnmobil sind wesentliche Faktoren für ein angenehmes Raumklima.
Denn gerade im Urlaub möchten wir Erholung genießen, frei durchatmen und neue Kraft schöpfen. Und dass abgestandene, sauerstoffarme Luft für Kopfschmerzen und einen schlechten Schlaf sorgt, ist wohl längst kein Geheimnis mehr.
Viele Menschen, womöglich auch noch Pflanzen und Haustiere an einem Ort bedeuten automatisch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Allein durch die Atmung und das Schwitzen, aber auch bei Vorgängen wie dem Duschen oder Kochen entstehen große Mengen an Feuchtigkeit. Diese gehen in die Raumluft über und schließlich, wenn die Luft zu sehr angereichert ist, schlägt sich die Feuchte nieder. Dieses Phänomen kennen Sie sicherlich durch Wassertropfen an den Scheiben oder feuchte Handtücher im Bad.
Der Schaden, der aus einer zu hohen Luftfeuchtigkeit letztendlich aber resultiert ist weitaus verheerender. Denn dem muffigen Geruch und der Feuchte folgen gesundheitsschädliche Schimmelbildung und modrige Holzmöbel.
Da hilft nur eins: Gezieltes Lüften
Lüften ist der einfachste und effektivste Weg, überschüssige Feuchtigkeit in der Luft schnell zu vertreiben. Es sollte, im Wohnwagen/-mobil wie im Wohnhaus, immer mehrmals täglich gelüftet werden: Am besten bei mehreren, gleichzeitig geöffneten Fenstern (Querlüften). Der Durchzug „drückt“ die feuchte Luft dann förmlich hinaus. Besonders in kleinen Wohnwagen mit nur begrenzter Fensteranzahl kann auch die Tür zur Verstärkung des Lüftens geöffnet werden.
Gerade bei zusätzlichen Feuchtequellen wie dem Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen sollte gezielt verstärkt gelüftet werden. Öffnen Sie die anliegenden Fenster für 5-15 Minuten (im Winter nicht zu lange, um ein Auskühlen der Räume zu verhindern).
Doch lüften ist nicht alles: Die Antwort heißt „Heizen“
Schwitzwasser schlägt sich besonders dann nieder, wenn die feuchte und erwärmte Luft (wie Wasserdampf beim Kochen) auf kalte Ecken des Wohnwagens/-mobils trifft. So erkennen Sie, in welchen Bereichen eine bessere Belüftung oder ein Abrücken der Möbel von den Wänden wichtig sein kann, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Die Temperatur der Luft ist also auch entscheidend. Warme Raumluft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft, weshalb das Heizen in Kombination mit dem Lüften der optimale Mix ist um Feuchte zu vertreiben.
Caravans verfügen heutzutage über unterschiedliche Heizsysteme, alle versprechen schnelle und komfortable Beheizung für die ideale Temperatur. Die durchschnittliche Wohlfühltemperatur liegt bei 20-22 Grad in Wohnräumen, so auch im Wohnwagen oder -mobil. Diese sollten Sie möglichst konstant versuchen zu halten.
Unterschiedliche Jahreszeiten – unterschiedliche Bedingungen
Dass das Erwärmen von Raumluft dafür sorgt, dass sie mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann bedeutet aber auch im Umkehrschluss, dass warme Luft ihre Feuchtigkeit verliert wenn sie schlagartig abkühlt. Im Sommer sollte die schwüle, warme und feuchte Außenluft also nicht hinein gelassen werden, wenn es außen sehr heiß und innen kühler ist. Lüften Sie im Sommer bestenfalls in den kühlen Stunden am Morgen und am Abend, um frische und kalte Luft für den Tag hinein zu lassen.
Im Winter jedoch ist die Außenluft kühl und trocken. Wintercamping erfreut sich großer Beliebtheit und so ist es wichtig zu wissen, was es zur kalten Jahreszeit beim Lüften und Heizen Besonderes zu beachten gibt. Gerade in Schneegebieten tragen die Camper selber zusätzliche Feuchtigkeit von außen hinein, wenn sie etwa nach dem Rodeln mit nasser Kleidung in den Wohnwagen / das Wohnmobil kommen.
Trotz der Kälte muss also gelüftet werden, und das am besten unter möglichst geringem Wärmeverlust: Also nur unter kurzem Stoßlüften, mehrmals am Tag für je nur 5 bis max. 10 Minuten. Dazu gleichmäßiges Heizen und Abdrehen der Heizung wenn länger stoß- bzw. quergelüftet wird.
Beim Stoßlüften bleibt ein Großteil der Wärme im Campingwagen zurück, sodass beim anschließenden Wiederaufheizen schnell die ursprüngliche Temperatur erreicht und nur wenig neue Heizenergie benötigt wird.